Griechische Landschildkröte – Steckbrief und alles Wichtige zur Haltung, Ernährung und Pflege

Die Griechische Landschildkröte ist eine Schildkrötenart, die gerne als Haustier gehalten wird. In unserem Steckbrief stellen wir die Panzer-Tiere mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Testudo hermanni genauer vor. Zudem erklären wir im weiteren Artikelverlauf, was es bei der artgerechten Haltung der Tiere alles zu beachten gilt.

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Inhaltsübersicht

Steckbrief: Griechische Landschildkröte

Griechische Landschildkröte – Steckbrief
Lateinische Bezeichnung Testudo hermanni
Unterarten
  • Testudo hermanni hermanni
  • Testudo hermanni boettgeri
Klasse Reptilien (Reptilia)
Ordnung Schildkröten (Testudines)
Familie Landschildkröten (Testudinidae)
Gattung Paläarktische Landschildkröten (Testudo)
Gefährdung stark gefährdet
Verbreitungsgebiet Mittelmeerraum (Spanien, Italien, Griechenland, Kroatien, Serbien, Kosovo, Albanien, Bulgarien, Rumänien)
Natürlicher Lebensraum lichte Wälder, Niederungen und Dünenlandschaften
Fressfeinde
  • Greifvögel
  • Füchse
  • Marderartige
  • Ratten
  • Wildschweine
Lebenserwartung
  • 20 bis 50 Jahre (Natur)
  • 50 bis 100 Jahre (Haustier)
Größe
  • etwa 13 bis 20 Zentimeter (Testudo hermanni hermanni)
  • etwa 16 bis 25 Zentimeter (Testudo hermanni boettgeri)
Gewicht
  • etwa 700 bis 1100 Gramm (Testudo hermanni hermanni)
  • etwa 800 bis 1600 Gramm (Testudo hermanni boettgeri)
Ernährung Pflanzenfresser (Blätter, Blüten, Früchte) mit geringem Anteil tierischer Nahrung (Wirbellose, Eier von Wildvögeln)
Aktivität tagaktiv
Winterruhe etwa 3 bis 5 Monate (abhängig vom Herkunftsgebiet)
Hauptpaarungszeit Frühling (März bis Mai)
Geschlechtsreife
  • Natur: ab etwa 10 Jahre
  • Haustier: ab etwa 7 Jahre
Gelegegröße 1 bis 10 Eier je Gelege
Gelegeanzahl 1 bis 3 pro Jahr
Inkubationsdauer
  • 80 bis 110 Tage (Natur)
  • 60 bis 80 Tage (Brutkasten)
Haltung
  • Einzelhaltung (Männchen, Weibchen)
  • Gruppenhaltung (Mehrere Weibchen oder 1 Männchen + 3 Weibchen)

Aussehen und Merkmale

Griechische Landschildkröten zählen zu den kleinen bis mittelgroßen Schildkröten und bei einer Körpergröße von ungefähr 13 bis 25 Zentimetern werden die Tiere etwa 700 bis 1600 Gramm schwer. Abweichungen nach unten als auch nach oben sind durchaus möglich und stark vom Verbreitungsgebiet abhängig.

Erkennen kann man diese Landschildkrötenart daran, dass sie einen ovalen Panzer hat, der deutlich gewölbt ist und ein geteiltes Schwanzschild hat. Die Farbe des Panzers ist gelblich bis oliv, während die vorderen Bereiche der Schilder meistens schwarz gefärbt sind.

Das individuell unterschiedlich stark ausgeprägte Muster des Panzers ist vom Verbreitungsgebiet bzw. der Unterart abhängig. Am kontrastreichsten ist die Fleckung bei Griechischen Landschildkröten direkt nach dem Schlüpfen. Mit fortschreitendem Alter verwäscht sie zunehmends.

Kennzeichnend für Testudo hermanni sind zudem die kleinen bis mittelgroßen und gelblich bis braun gefärbten Schuppen an Kopf und Vorderbeinen, an denen sich üblicherweise fünf Krallen befinden. Bei einigen Lokalformen sind es auch nur vier. An den Hinterbeinen befinden sich bei allen Hermanni-Unterarten lediglich vier Krallen.

Unterscheidung der Unterarten

Aktuell sind zwei Unterarten der Griechischen Landschildkröte anerkannt: Testudo hermanni hermanni und Testudo hermanni boettgeri. Beide Unterarten unterscheiden sich nicht nur bezüglich ihres Verbreitungsgebiets, sondern auch hinsichtlich ihrer äußerlichen Merkmale.

Unterschiede Testudo hermanni hermanni (thh) Testudo hermanni boettgeri (thb)
Verbreitungsgebiet
  • Ostspanien
  • Südfrankreich
  • Balearen
  • Korsika
  • Sardinien
  • Mittelitalien
  • Kroatien
  • Nordmazedonien
  • Rumänien
  • Bulgarien
  • Albanien
  • Griechenland
  • Europäischer Teil der Türkei
Panzerlänge mit 13 bis 20 cm deutlich kleiner mit 16 bis 25 cm deutlich größer
Gewicht mit 700 bis 1100 Gramm deutlich leichter mit 800 bis 1600 Gramm deutlich schwerer
Rückenpanzer etwas höhere Wölbung und intensivere Gelb-Färbung etwas weniger Wölbung und weniger Kontrast
Bauchpanzer zwei durchgehende schwarze Bänder neben der Mittelnaht meist nur einzelne schwarze Flecken neben der Mittelnaht
Krallen oft helle Färbung an der Basis dunkle Färbung an der Basis

Geschlechterbestimmung und Geschlechtsreife

Das Bestimmen des Geschlechts ist bei Hermanni-Jungtieren unter drei bis vier Jahren schwierig bis unmöglich. Erst ab dem vierten bis fünften Lebensjahr werden die Geschlechtsunterschiede deutlich erkennbar und erst mit Erreichen der Geschlechtsreife sind sie vollständig ausgeprägt.

Wichtig zu wissen ist dabei, dass die Geschlechtsreife bei Schildkröten nicht primär vom Alter, sondern von Größe und Gewicht abhängig ist. Bei den Griechischen Landschildkröten werden Männchen etwa ab einer Panzerlänge von über zehn Zentimetern und einem Gewicht von über 500 Gramm geschlechtsreif.

Hermanni-Weibchen legen ab einer Panzerlänge von ca. 14 Zentimetern und einem Gewicht von etwa 800 Gramm ihre ersten Eier. In der Natur verläuft das Wachstum üblicherweise langsamer als im Rahmen der Haustier-Haltung. Die Geschlechtsreife setzt dort deshalb erst ab etwa zehn Jahren ein. In menschlicher Obhut hingegen bereits ab etwa sieben Jahren.

Unterschiede Männchen vs. Weibchen

Das Geschlecht von Griechischen Landschildkröten, die die Geschlechtsreife erreicht haben, lässt sich deutlich einfacher bestimmen. Ab einer Panzerlänge von etwa zehn Zentimetern und einem Gewicht von etwa 300 bis 400 Gramm werden die äußerlichen Unterschiede sichtbar.

Unterschiede Männchen Weibchen
Körpergröße deutlich kleiner deutlich größer
Gewicht deutlich leichter deutlich schwerer
Panzerform nach hinten breiter verlaufend ovaler Grundriss
Bauchpanzer gewölbt flach
Position der Kloake weiter vom Schwanzansatz entfernt näher am Schwanzansatz
Schwanz deutlich länger, Ansatz dicker deutlich kürzer und dünner
Hornnagel deutlich ausgeprägt nur ansatzweise ausgeprägt

Wachstum und Entwicklung

Griechische Landschildkröten sind nach dem Schlüpfen bereits eigenständig in der Natur überlebensfähig und eine Brutpflege durch die Elterntiere findet somit nicht statt. Die Gliedmaßen, Sinnesorgane und der Verdauungstrakt der Schlüpflinge sind bereits voll funktionsfähig.

Während der jugendlichen Wachstumsperiode, die bis zum Eintreten der Geschlechtsreife anhält, wachsen Griechische Landschildkröten etwa einen Zentimeter pro Jahr. Dadurch bilden sich deutlich erkennbare Wachstumsringe an den Schilden der Tiere, über die sich auch grob ihr Alter bestimmen lässt.

Griechische Landschildkröten wachsen ihr ganzes Leben lang. Nach dem Erreichen der Geschlechtsreife reduziert sich die Wachstumsrate der Reptilien jedoch auf nur noch 70 %. Mit zunehmenden Alter sinkt die Wachstumsrate immer weiter ab. Bei alten Tieren ist kein nennenswertes Wachstum mehr erkennbar.

Auch das Gewicht von Testudo hermanni steigt in den ersten Lebensjahren zunächst sehr rapide an. Bis zum ersten Winter verdoppeln die Schlüpflinge ihr Gewicht in etwa. Im zweiten Lebensjahr kommen noch einmal knapp 50 % des Körpergewichts aus dem Vorjahr hinzu. Mit ungefähr 15 Jahren erreichen die Tiere ihr Erwachsenen-Gewicht.

Ernährung und Futter

Eine artgerechte Ernährung sollte sich immer an den Gewohnheiten der Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum orientieren. In der freien Wildbahn ernähren sich Griechische Landschildkröten hauptsächlich herbivor, sprich von Pflanzen.

Auch als Haustier sollte ihr Speiseplan deshalb ballaststoffreich aber nährstoffarm sein. Geeignetes Futter sind Grünpflanzen, wie beispielsweise Kräuter oder andere Wildgewächse (-> Futterliste). Obst und Gemüse sollten hingegen sehr selten oder besser gar nicht verfüttert werden.

Gerade bezüglich Obst sollten sich die Halter unbedingt an diese Vorgabe halten, denn Obst enthält sehr viel Zucker. Übergewicht und gesundheitliche Probleme sind ansonsten die Folgen, auch wenn man es mit den vermeintlichen Leckereien vielleicht nur gut meint.

Auch wenn die Ernährung von Testudo hermanni überwiegend vegetarisch ist, ganz ohne Eiweiß- und Mineralstoffquellen kommen die friedfertigen Reptilien auch in der Natur nicht aus. Schnecken und andere Wirbellose, sowie das Aas von kleinen Wirbeltieren und Vogeleier dienen deshalb als natürliche Proteinquelle.

Griechische Landschildkröte: Futterliste

Die folgenden Pflanzen eignen sich hervorragend als Futter für Griechische Landschildkröten:

  • Brennnessel
  • Giersch
  • Klee
  • Löwenzahn

Die Blätter (nicht Früchte!) der folgenden Bäume und Sträucher werden ebenfalls sehr gerne gefressen:

  • Apfel
  • Birke
  • Birne
  • Brombeere
  • Haselnuss
  • Himbeere
  • Hibiskus
  • Kirsche
  • Maulbeere
  • Pflaume
  • Stachelbeere
  • Weide

Haltung und Pflege

Auch bei der Griechischen Landschildkröte gilt, dass sich eine artgerechte Haltung an der Lebensweise der Tiere in ihrem natürlichen Habitat orientieren sollte.

Griechische Landschildkröte: Haltung nur im Freiland-Gehege

Griechische Landschildkröten legen in freier Wildbahn während der Futtersuche täglich Strecken von etwa 100 Meter und mehr zurück. Aus diesem Grund gilt eine Terrarien-Haltung der populären Haustiere als absolut nicht artgerecht.

Um den Tieren ein artgerechtes und damit angenehmes Leben zu ermöglichen, müssen sie in einem Freiland- bzw. Außengehege gehalten werden. Das Gehege sollte eine Größe von mindestens zehn Quadratmeter pro gehaltener Schildkröte haben. Mehr ist natürlich immer besser.

Das Freiland-Gehege sollte vollsonnig liegen, freie Flächen zum Sonnen bieten, aber auch über Verstecke in Form von Büschen und Sträuchern verfügen. In ein Außengehege gehört außerdem ein Frühbeet oder Gewächshaus, das den Tieren bei niedrigen Temperaturen ausreichend Schutz vor Kälte bietet.

Ebenfalls sehr wichtig ist, dass das Freiland-Gehege über eine Wasserstelle verfügt. Ideal ist hier eine flache Wasserschale, die so bemessen ist, dass die Tiere sie sowohl zum Trinken als auch zum Baden nutzen können.

Benötigte technische Ausstattung für das Freiland-Gehege

Die klimatischen Bedinungen im deutschsprachigen Raum sind rauer als im natürlichen Lebensraum der Tiere. Aus diesem Grund müssen bei der ganzjährigen Außenhaltung technische Hilfsmittel eingesetzt werden, die für das richtige Klima im Schutzbereich – üblicherweise ein Frühbeet oder Gewächshaus – sorgen.

  • Spot-Strahler: Zur Erzeugung eines künstlichen Sonnenplatzes während des Tages
  • Dunkelstrahler/Rotlichtlampe oder Heizmatte: Zum Aufrechthalten der Temperatur während der Nacht
  • Zeitschaltuhr: Zur Steuerung der Lampen bzw. elektrischen Geräte
  • Automatischer Deckelöffner/Fensteröffner: Zur Vermeidung von Überhitzung durch starke Sonneneinstrahlung

Einzelhaltung vs. Gruppenhaltung

Ein besonders wichtiger Punkt bei der artgerechten Haltung von Griechischen Landschildkröten ist die richtige Haltungsform. In der Natur sind die Tiere üblicherweise Einzelgänger, die in ihrer Umgebung allerdings sehr häufig auf ihre Artgenossen treffen.

Eine Einzelhaltung komplett isoliert von anderen Artgenossen wird von vielen deshalb als nicht komplett artgerecht angesehen. Auf der anderen Seite sind geschlechtsreife Hermanni-Männchen (ab ca. sieben Jahren) das ganze Jahr über paarungsbereit, was eine Gruppenhaltung zu einem komplexen Thema macht.

Treffen paarungswillige Hermanni-Männchen aufeinander, führt das oft zu heftigen Kämpfen um ein Weibchen. Hinzu kommt, dass die Männchen auf begrenztem Raum quasi ständig mit Weibchen in Kontakt kommen und diese dann permanent bedrängen.

In der Praxis bedeutet das, dass eine Einzelhaltung von Griechischen Landschildkröten zwar nicht zu 100 % artgerecht ist, aber zumindest stressfrei möglich. Vorzuziehen ist jedoch eine Gruppenhaltung in der richtigen Zusammensetzung.

Die Gruppe sollte dabei aus einem Männchen und mindestens zwei bis drei Weibchen bestehen. Ein möglichst großes und abwechslungsreich eingerichtetes Freiland-Gehege hilft zusätzlich dabei, möglichen sozialen Stress weiter zu reduzieren.

Typische Haltungsfehler bei der Griechischen Landschildkröte

Eine artgerechte Haltung ist der wichtigste beeinflussbare Faktor, wenn es darum geht, dass Griechische Landschildkröten gesund bleiben und ein hohes Alter erreichen. Haltungsfehler hingegen sind langfristig gesehen fast immer ein Garant dafür, dass die Tiere krank werden und im Extremfall sogar frühzeitig sterben.

Häufige Haltungsfehler

  1. Terrarien-Haltung statt Haltung im Freiland-Gehege.
  2. Futter mit einem zu hohen Anteil an Fett und/oder Eiweiß.
  3. Futter mit einem falschen Kalzium-Phosphor-Verhältnis.
  4. Wenig abwechslungsreiche Ernährung.
  5. Falsche klimatische Bedingungen.
  6. Keine Winterruhe.
  7. Stress-fördernde Gruppenzusammensetzungen.

Die Winterruhe bei Griechischen Landschildkröten

Wie alle Landschildkröten aus der Mittelmeer-Region halten auch Griechische Landschildkröten in ihrem natürlichen Lebensraum Winterruhe. Das liegt daran, dass die wechselwarmen Tiere ihre Körpertemperatur über ihre Umgebung regulieren müssen.

Die Winter sind auch im mediterranen Raum schlicht zu kalt, um ganzjährig aktiv zu bleiben. Um die Winterzeit schadlos überstehen zu können, verfallen Griechische Landschildkröten deshalb bei Temperaturen unter etwa acht Grad Celsius in eine Winterstarre.

Während der Winterruhe wird die Atmung und die Herzfrequenz stark abgesenkt und der Stoffwechsel der Tiere kommt fast zum Erliegen. In der Natur ist die Dauer der Winterruhe von den lokalen klimatischen Gegebenheiten abhängig.

In Gebieten mit kälteren bzw. längeren Wintern kann sie etwa fünf Monate andauern. In Gebieten mit milderen bzw. kürzeren Wintern beträgt die Dauer hingegen etwa drei Monate.

Da die Winter im deutschsprachigen Raum noch härter sind als im natürlichen Verbreitungsgebiet, müssen Griechische Landschildkröten auch als Haustiere die Möglichkeit bekommen, Winterruhe zu halten.

Die Winterruhe im Rahmen der Haustier-Haltung

Die Vorbereitungen für die Winterruhe sollten bereits im Spätsommer in Form der jährlichen Kotuntersuchung beginnen. Bei dieser wird der Kot der Schildkröten vom Tierarzt auf mögliche Krankheiten oder einen Parasitenbefall untersucht.

Hintergrund des Ganzen ist, dass nur gesunde Schildkröten Winterruhe halten dürfen. Kranke Tiere hingegen überstehen eine Winterruhe oftmals nicht und müssen stattdessen in einem Terrarium, das mit einem ausreichend temperierten Sonnenplatz ausgestattet ist, überwintern.

Gesunde Tiere stellen sich im Spätherbst, wenn die Temperaturen entsprechend absinken, praktisch von allein auf die bevorstehende Winterruhe ein. Die im Freiland-Gehege gehaltenen Landschildkröten beginnen ab Oktober damit, das Aktivitätsniveau und die Nahrungsaufnahme zu reduzieren.

Zur Überwinterung der Griechischen Landschildkröten eignen sich Plastikboxen oder Holzkästen, die mit Erde gefüllt werden, in die sich die Tiere eingraben können. Eine Laub- und/oder Moosschicht obendrauf sorgt dafür, dass es während der Winterruhe nicht zu trocken wird. Die ideale Luftfeuchtigkeit beträgt etwa 80 %.

Die Boxen mit den Schildkröten werden dann während der Wintermonate in einem Kühlschrank aufbewahrt. Die Temperatur sollte dabei konstant auf vier bis sechs Grad Celsius reguliert bleiben. Achtung: Zu niedrige und zu hohe Temperaturen (unter drei bzw. über acht Grad Celsius) während der Winterruhe sind gesundheitsschädlich und potenziell tödlich für die Tiere.

Während der Überwinterung muss zudem das Gewicht der Schildkröten regelmäßig kontrolliert werden. Im Normalfall sollte dieses relativ konstant bleiben. Bei einem Gewichtsverlust von über zehn Prozent müssen Griechische Landschildkröten allerdings unverzüglich ausgewintert werden, da die Tiere ansonsten eingehen.

Auswinterung

Zum Auswintern kann man den Kühlschrank einfach abschalten, so dass die Temperatur langsam ansteigt und die Schildkröten aus der Winterstarre erwachen. Am nächsten Tag entnimmt man die Tiere aus dem Kühlschrank und setzt sie dann abends in ihr Frühbeet bzw. Gewächshaus im Freiland-Gehege.

Krankheiten und wie man sie erkennt

Leider können auch Griechische Landschildkröten krank werden. Zur erfolgreichen Behandlung kranker Tiere ist es wichtig, Krankheiten bzw. deren Symptome möglichst frühzeitig zu entdecken. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang sind auffällige Verhaltensänderungen.

Typische Symptome bei Krankheiten

  • Kranke Schildkröten fressen oft deutlich weniger oder stellen die Nahrungsaufnahme sogar ganz ein.
  • Auffällige Veränderungen bei den Ausscheidungen sind oft ein klarer Hinweis für eine Erkrankung.
  • Eine verminderte Aktivität deutet häufig auf eine allgemeine körperliche Schwächung hin.
  • Ungewöhnlich wirkende Bewegungen sind häufig ein Anzeichen für Schmerzen oder Schwäche.
  • Eine kranke Schildkröte zieht sich zurück, versteckt sich oder gräbt sich ein.

Halter, die die oben genannten Symptome bei ihren Tieren feststellen, sollten unverzüglich einen Tierarzt, der sich mit Schildkröten auskennt, konsultieren.

Häufige Krankheiten bei der Griechischen Landschildkröte

  • Abszesse
  • Atemwegserkrankungen
  • Augenerkrankungen
  • Darmparasiten
  • Dehydration
  • Durchfall
  • Gicht
  • Harnsteine
  • Hautparasiten
  • Herpes
  • Legenot
  • Rachitis
  • Schnupfen
  • Übergewicht
  • Verletzungen
  • Verstopfung

Wichtige Fragen zur Griechischen Landschildkröte

Im folgenden Abschnitt haben wir einige häufige Fragen zu Griechischen Landschildkröten und ihrer Haltung gesammelt und beantwortet.

Wie groß werden Griechische Landschildkröten?

Die Griechische Landschildkröte zählt zu den kleinen bis mittelgroßen Schildkrötenarten. Ihre Körperlänge liegt abhängig von Unterart, Geschlecht und Alter bei erwachsenen Tieren bei etwa 13 bis 25 Zentimetern. Manche Exemplare werden auch bis zu 30 Zentimeter groß.

Das Körpergewicht von adulten Griechischen Landschildkröten liegt bei etwa 700 bis 1600 Gramm. In einzelnen Fällen wurde auch ein Gewicht von bis zu 3 Kilogramm erreicht. Weibchen sind bei beiden Unterarten üblicherweise deutlich größer und schwerer als Männchen.

Wie alt wird die Griechische Landschildkröte?

In ihrem natürlichen Habitat werden die Tiere etwa 20 bis 50 Jahre alt. Griechische Landschildkröten, die als Haustiere gehalten werden, können bei guten Haltungsbedingungen sogar bis zu 100 Jahre alt werden. In einigen seltenen Fällen wurde bereits von Exemplaren, die ein Alter von über 100 Jahre hatten, berichtet.

Kann man Griechische Landschildkröten streicheln?

Griechische Landschildkröten zählen zu den Haustieren, die eher zum Beobachten als zum Streicheln und Schmusen gedacht sind. Die Reptilien lassen sich zwar durchaus problemlos anfassen, das bedeutet allerdings nicht, dass sie das auch besonders mögen.

Gerade das Hochheben versetzt Schildkröten instinktiv eher in Panik, da dies in der Natur nur beim Angriff von Fressfeinden vorkommt. Das Aufheben oder Herumtragen erzeugt bei den Tieren deshalb jede Menge Stress, der sich auch negativ auf die Gesundheit auswirken kann.

Sind Griechische Landschildkröten ein gutes Haustier für Kinder?

Griechische Landschildkröten sind als Haustier für Kinder eher ungeeignet. Das liegt vor allem daran, dass Schildkröten eher Tiere zum Beobachten und nicht zum Spielen sind. Zusätzlich werden die Reptilien als Haustiere bis zu 100 Jahre alt und bedeuten deshalb eine Verpflichtung für eine sehr lange Zeit.

Wo kann man Griechische Landschildkröten kaufen?

Angefangen bei den Zooläden, über Kleinanzeigen-Portale im Internet und lokalen Reptilien-Börsen bis hin zum Züchter – Bezugsquellen für Griechische Landschildkröten gibt es heute viele. Wir empfehlen jedoch, die Tiere nur bei einem seriösen Züchter zu erwerben.

Bei seriösen Züchtern ist gewährleistet, dass nur gesunde Tiere aus einer gesicherten Herkunft und mit den notwendigen Papieren abgegeben werden. Eine weitere Alternative für den Bezug stellen Schildkröten-Auffangstationen dar.

Wie teuer ist eine Griechische Landschildkröte?

Die Anschaffungskosten für Griechische Landschildkröten liegen bei etwa 80 bis 150 Euro pro Exemplar für männliche Tiere, die im aktuellen Jahr geschlüpft sind. Ältere Männchen kosten oft ein paar Euro mehr. Adulte, eierlegende Weibchen sind üblicherweise deutlich teurer und kosten bei einem seriösen Züchter etwa 300 bis 500 Euro.

Halten Griechische Landschildkröten Winterschlaf?

Griechische Landschildkröten sind wechselwarme Tiere, die in ihrem natürlichen Habitat die Winter durch eine Winterruhe überbrücken. Die Dauer des Winterschlafs ist dabei abhängig von den konkreten klimatischen Bedingungen im Verbreitungsgebiet und liegt deshalb bei etwa 3 bis 5 Monaten.