Wer seine Schildkröte liebt, der sollte darauf achten, dass er bei der Ernährung alles richtig macht. Da sich Schildkröten als Haustiere von allen anderen Tieren unterscheiden, ist besondere Vorsicht geboten. Man sollte sich erst dann eine Schildkröte nach Hause holen, wenn man über Ernährung und Futter Bescheid weiß.
Unterschiede zwischen Landschildkröten und Wasserschildkröten
Zunächst einmal muss man hinsichtlich der Ernährung zwei Schildkrötenarten unterscheiden. Während Wasserschildkröten im Wasser gefüttert werden und auch mal Fleisch essen, ernähren sich Landschildkröten hauptsächlich von Pflanzen.
Bei der Wasserschildkröte müssen Jungtiere mehrmals täglich gefüttert werden, halbwüchsige Schildkröten brauchen alle zwei Tage Futter und erwachsenen Schildkröten genügt es, zwei bis dreimal die Woche gefüttert zu werden. Besonders wichtig ist, dass man die Wasserschildkröten stets zu ihrer Hauptaktivzeit füttert.
Landschildkröten werden an Land gefüttert und bekommen nur Pflanzen, welche sehr ballaststoffreich sind. Hierbei muss man auf das Verhältnis von Calcium zu Phosphor achten, dieses sollte 2:1 sein. Die Landschildkröte benötigt zweimal am Tag Futter. Sollte man allerdings sehen, dass die Schildkröte langsamer frisst, kann man die Futtermenge reduzieren. Auch Landschildkröten sollten immer zu ihrer Hauptaktivzeit gefüttert werden.
Wie oft muss man Schildkröten füttern?
Welche Futtermenge für Schildkröten angemessen ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Man sollte sich beispielsweise an der Temperatur, dem Alter, dem Geschlecht sowie der Bewegungsintensität orientieren.
Um einen ungefähren Wert zu haben, an dem man sich orientieren kann, sollte man wissen, dass bei Wasserschildkröten jeden Tag Futtertiere gefüttert werden sollten, welche von der Größe her etwa dem Kopf der Wasserschildkröte entsprechen. Futterpflanzen sollten der Wasserschildkröte allerdings immer zur Verfügung stehen. Außerdem ist es sinnvoll, jede Woche 1 bis 2 Fastentage einzuhalten, an denen die Schildkröte nur pflanzliche Nahrung erhält.
Was Landschildkröten anbelangt, so sollte man diese am besten selbst bestimmen lassen, wann sie Hunger haben. Da Experten empfehlen, dass man Schildkröten sowieso nicht in einem Terrarium halten soll, sondern ihnen ein Freilandgehege zur Verfügung stellt, sollte man einfach dafür sorgen, dass die Schildkröte in ihrem Freilandgehege genügend Pflanzen vorfindet. Für den Schildkröten Halter hat dies außerdem den Vorteil, dass er sich nicht täglich darum bemühen muss, frische Pflanzen zu kaufen. Außerdem sind Salate, die man im Supermarkt kaufen kann, meistens mit Düngemitteln oder anderen schädlichen Substanzen belastet. Das Beste ist, man lässt die Schildkröte einfach grasen und sorgt vorher dafür, dass das Freigehege abwechslungsreich bepflanzt ist.
Das brauchen Schildkröten immer
Landschildkröten und Wasserschildkröten sollte immer Trinkwasser zur Verfügung stehen. Wenn Landschildkröten aber besonders häufig und viel trinken, so ist dies ein Anzeichen dafür, dass sie krank sind. Da Schildkröten dafür bekannt sind, in frisches Trinkwasser zu koten, sollte dieses täglich erneuert werden.
Zudem sollte man darauf achten, dass die Schildkröte immer eine Sepiaschale in ihrem Gehege hat. Aber auch andere Kalkprodukte, wie in etwa Muschelkalk, sind für Schildkröten lebenswichtig. Aus tiermedizinischer Sicht sind solche Produkte besonders wichtig und sorgen dafür, dass die Schildkröte gesund bleibt. Hierfür eignen sich auch Heucobs oder Heupellets, welche aus einem speziellen Heu bestehen, das für die Darmflora der Schildkröte besonders wichtig ist.
Grünfutter
Es gibt gibt ziemlich viel Grünfutter, welches sich für die Schildkröte eignet. Hauptsächlich wilde Pflanzen bzw. Wildkräuter, darunter auch Unkraut, sind die Hauptnahrung von Landschildkröten. Alles, was nicht giftig ist, kann der Schildkröte angeboten werden. Dabei sollte man aber auf genügend Abwechslung achten und zusätzlich noch Sepiaschalen zur Kalkversorgung sowie Heupellets anbieten.
Grünfutter, das sich bestens zur Ernährung von Schildkröten eignet, sind zum Beispiel Löwenzahn, Hornkraut, Muschelblume, Breitwegerich, Brombeer-Blätter, Berufskraut oder Frauenmantel.
Insekten & Co.
Wasserschildkröten müssen vollkommen anders ernährt werden als Landschildkröten. Zwar benötigen auch sie regelmäßig Sepiaschalen, doch anders als die Landschildkröte, ernährt sich die Wasserschildkröte hauptsächlich von Futtertieren. Angeboten werden können hier Garnelen, Mückenlarven, Flusskrebse, Regenwürmer, Wasserläufer oder Wasserschnecken. Besonders gut ist es natürlich, wenn diese Futtertiere in den Teich, in welchem man die Wasserschildkröte hält, vorkommen.
Giftiges und Ungeeignetes
Es ist sehr wichtig, sich über die Schildkröten Ernährung zu informieren, denn es gibt auch einige Dinge, die giftig oder ungeeignet sind. Auch wenn man in einigen Ratgebern noch den Hinweis findet, dass man Schildkröten beispielsweise Hundefutter oder Katzenfutter anbieten kann, sollte man dies nicht tun.
Denn dieses ist ebenso ungeeignet wie Obst, Gemüse, Fleisch oder speziell angebotenes Schildkrötentrockenfutter. Wer seiner Schildkröte dies trotzdem anbietet, riskiert deren Gesundheit. Immerhin ist die Darmflora von Schildkröten sehr empfindlich und nur auf pflanzliche sowie eiweißarme Nahrung ausgerichtet. Bei einer falschen Ernährung kann die Schildkröte schwere Nieren- und Leberschäden davontragen.